Schneidersitz – Sukhasana

    Sukhasana
    Sukha = einfach, angenehm, bequem, glücklich, fromm; Asana = Haltung

    Alternativ wir der Schneidersitz auch einfache Sitzhaltung genannt.

    Schritt für Schritt in den Schneidersitz

    1. Setze dich erhöht auf die Kante von einer oder mehreren gefalteten Decken oder auf ein Meditationskissen. Die Beine liegen zunächst gerade nach vorn ausgestreckt. Mit den Händen streichst du das Sitzfleisch etwas nach hinten.
    2. Beuge ein Bein, ziehe die Ferse unter den gegenüberliegenden Oberschenkel und lass das Knie nach außen sinken. Dann beugst du das andere Bein und ziehen den Fuß entweder vor das gegenüberliegende Schienbein oder schmiegen es locker darunter.
    3. Entspanne die Füße und lass ihre Außenkanten bequem am Boden ruhen. Anders als etwa bei der Sitzhaltung der Weisen sind die Fersen hier nicht dicht zur Sitzfläche gezogen, sondern haben einen bequemen Abstand zu ihr. Die Knie sinken locker nach außen. Wähle die Höhe deiner Unterlage so, dass die Knie nicht höher stehen als das Becken. Nimm dennoch Spannungen im Kniegelenk wahr, stütze das betreffende Bein zusätzlich durch ein Kissen.
    4. Wie in jeder Sitzhaltung ist es ausschlaggebend, das Becken gerade aufzurichten. Um diese Ausrichtung zu finden, legst du außen neben jede Hüfte einen Block und stützt die Hände darauf. Strecke die Arme und lass das Becken ein paar Atemzüge lang schwer nach unten hängen, bevor du es langsam wieder absenkst.
    5. Lege die Hände mit nach oben zeigenden Handflächen im Schoß übereinander oder platziere sie auf Oberschenkeln oder Knien. In dieser Haltung kannst du die Handflächen nach unten zeigen lassen oder ein Mudra, zum Beispiel Jnana Mudra, verwenden. Lass das Steißbein sinken und schmiege die Schulterblätter am Rücken zueinander hin. Die Brust ist gehoben, ohne den unteren Rücken nach innen zu wölben, die Schädeldecke wächst mit jeder Einatmung sanft nach oben. Becken, Brustkorb und Schädel schweben mittig übereinander.
    6. Du kannst so lange in Sukhasana sitzen, wie du möchtest. Achte aber bei regelmäßiger Praxis darauf, die Haltung von linkem und rechtem Bein abzuwechseln. Entweder indem du an einem Tag das rechte und am nächsten das linke Bein vorne hast, oder indem du nach der Hälfte der Zeit tauschst.

    Tipp für den Schneidersitz

    Fällt es dir schwer, den Rumpf zum Beispiel während der Meditation über eine längere Zeit im Sitzen aufzurichten, dann setzt du dich vor eine Wand. Entweder Kreuzbein und Schulterblätter liegen an, oder du klemmst einen schwach aufgeblasenen Pilates-Ball hinter das Brustbein.

    Wirkungen

    • wirkt beruhigend
    • dehnt Beine und Knie
    • mobilisiert die Hüften
    • entspannt Unterleib und Beckenboden
    • kräftigt den Rücken

    Gegenanzeigen

    • Bei Knieverletzungen nur auf einer ausreichen hohen Unterlage und mit Stütze für das verletzte Bein üben.